Das Wetter, morgens bewölkt, klart im Laufe des Tages immer mehr auf und beschert uns einen wunderbaren Sommertag. Mit 22°C leidlich warm, leicht bewölkt, ein klarer Blick auf die Berge und den Fjord.
Wir entscheiden uns für einen Gang die Straße am Fjord entlang.
Ruhe.
Eine tiefe Stille, wie ich sie sonst nur vom Gipfel eines Berges kenne. Die ab und an vorbeifahrenden Autos hört man schon lange bevor sie einen überholen.
Zwischen diesen kleinen „Störungen“ zwitschert ab und an mal ein Vogel, das Wasser auf dem Fjord ist fast spiegelglatt, Kanuten ziehen vorbei und wir beneiden sie darum, daß sie die Weite auf dem Wasser genießen können.
Typisch nordische Holzhäuser mit Anlegestelle zu unserer Linken, in einem Garten wachsen saftige Pflaumen in dicken Trauben.
Schließlich ein schmaler Strand im Schatten eines Berges und wir halten die Füße ins eiskalte Fjordwasser. Der Sand ist grob und ich finde Miesmuschelschalen. Etwas weiter ein genau so schmaler Strand mit Sonnenschein. wieder setzen wir uns eine Weile hin. Am gegenüberliegenden Ufer stürzt ein Wasserfall in die Tiefe, einer von diesen typisch norwegischen Wasserfällen, die so unglaublich schmal und wenig beeindruckend aussehen, aber sein Rauschen hören wir bis zum Strand.
Die Aussicht macht allen typischen kitschigen Postkarten kräftig Konkurrenz.
Wie muß es sein, hier zu leben? In einem dieser roten Holzhäuser, die man ab und an irgendwo am Ufer oder am Hang sieht, kilometerweit von jeglicher Zivilisation entfernt?
Wie übersteht man die Winter wenn es den ganzen Tag dunkel ist und man nicht mal eben einkaufen fahren kann?
Gibt es im norwegischen ein Wort für Nachbarschaftsstreit?