In jeder Stadt wird einem mittler Weile mindestens eine „Hop on-hop off“-Tour angeboten. Die Modalitäten sind unterschiedlich, aber man zahlt für so einen Bus eine gewisse Summe und kann – je nach Größe der Stadt – den ganzen Tag (oder länger) damit herum fahren, verschiedene Strecken wählen, aussteigen und wieder einsteigen… wenn, ja wenn denn genug Platz im Bus ist.
Meine erste Erfahrung mit einem dieser Gefährte war recht ungewöhnlich: wir waren in Lissabon und wählten die „Greyline“, die 3 verschiedene Strecken anbietet: die rote führt bis nach Belem, die blaue geht ins Barrio Alto und bis zum Expo-Gelände und eine grüne Tour soll zum Castell und durch das Alfama Viertel führen. Diese Tour wird mit kleinen Bussen durchgeführt, die besser durch die kleinen Gassen passen.
Wir wählten die blaue Tour, allerdings hatte unser Bus anderes vor: statt ins Barrio Alto abzubiegen, fuhr er weiter geradeaus die Strecke entlang, die wir schon mehrfach in anderer Richtung in die Stadt genommen hatten… am Torre de Bèlem drehte der Bus endlich und fuhr Richtung Innenstadt. Als wir dort an einem der Knotenpunkte auf die andere Linie umsteigen wollten wurde uns mitgeteilt, dies sei die blaue Linie. Auf unseren Einwand, daß wir aber gerade die rote Strecke gefahren seien, wurde nicht weiter eingegangen.
So blieben wir also sitzen um dann, nach einer Schleife durch das Expo Gelände, im Zentrum zu versuchen auf die grüne „Castle-Line“ umzusteigen. Die Busse fuhren im Halbstundentakt und wir mussten nach 3 vergeblichen Versuchen aufgeben, da die Busse hoffnungslos überfüllt waren und es keinen Anschein machte, als ob sich dies bessern würde…
Immerhin haben wir an diesem Tag von Westen bis Norden die Stadt durchquert und Einiges gesehen.
In New York wählten wir für 50,-$ das Drei-Tage-Ticket von „City Sights“, man bietet mehrere Strecken an: Up-Town, Down-Town, Brooklyn sowie eine Lichter-Fahrt mit einem Schiff.
Der Ticketverkäufer versichert uns, daß man ganz bequem die Downtown-Tour machen und dann zur Brooklyn Tour umsteigen könne. Kaum sitzen wir aber im Bus, sagt der Reiseleiter, nein, nein die Brooklyn-Tour würde man wohl nicht mehr erreichen, da die letzte Tour ja schon in einer Stunde ginge und wir es bis dahin auf keinen Fall zum Battery Park schafften.
Das ist insofern ärgerlich, als daß wir, hätten wir die Metro genommen, durchaus pünktlich am Battery Park gewesen wären. Wir bleiben im Bus, der durch Straßensprerrungen gezwungen ist, eine andere Strecke zu fahren, als angezeigt.
Am nächsten Tag entscheiden wir uns für die Uptown Tour und haben Glück!
Die Schlange vor der Haltestelle ist ziemlich lang und es ist niemand da, der die Wartenden organisiert. 2 Busse fahren einfach weiter – wahrscheinlich sind sie voll – der dritte hält, hat aber nicht genug Platz für alle Wartenden. Mit Ach und Krach schaffen wir es in den folgenden Bus, der dann auch gleichzeitig der Letzte ist, der die Strecke fährt.
Und auch dieser Bus fährt nach einigen Stops einfach durch, weil kein Platz mehr für neue Passagiere ist…
Fazit: die Idee ist OK und wenn man viel Zeit hat, auf freie Busse zu warten auch OK. Ist man einmal im Bus und steigt nicht aus, kann man eine gute Übersicht über eine Stadt bekommen.
Man muß aber auch damit rechnen viel Geld für wenig Leistung zu bezahlen.